Woran erkennt man einen guten Tierarzt?

 

 

Grundsätzlich sollten Sie sich durchaus diese Frage stellen und nicht alles, was der Tierarzt sagt, blind glauben.

 

Ein guter Tierarzt nimmt sich immer Zeit für Sie und Ihre Katze. Er geht auf Ihre Fragen ein, erklärt Ihnen alles, nimmt sich Zeit – auch wenn das Wartezimmer voll ist.

 

Je mehr Erfahrungen ein Tierarzt hat, umso besser sind natürlich i.d.R. seine Kenntnisse. Daher ist ein nicht mehr allzu junger Tierarzt oft besser als einer, der gerade sein Studium absolviert hat.

 

Hilfreich ist natürlich auch immer, wenn Sie von anderen Katzenhaltern positive Erfahrungsberichte über einen Tierarzt erhalten, als Referenz.

 

Wenn ein Tierarzt ferner offen ist für die Naturheilkunde, für die Homöopathie, wenn er sich durchaus bewußt ist, daß jedes Medikament auch Nebenwirkungen haben kann und den Körper belastet, dann sind Sie auch in dieser Hinsicht bei ihm in guten Händen.

 

Und ein guter Tierarzt verweist Sie und Ihre Katze auch an andere Spezialisten, sei es an eine Tierklinik, einen Fachtierarzt, aber auch an einen Katzenpsychologen oder an einen Tierheilpraktiker bzw. Tierhomöopathen, wenn ihm einzig das Wohl Ihrer Katze am Herzen liegt und er mit seinen Möglichkeiten so nicht weiter kommt.

 

Nicht unwichtig ist natürlich auch, daß der Tierarzt mit der Katze umgehen kann. Wenn Ihre Katze, die sonst lieb und zutraulich ist, plötzlich aggressiv wird oder starke Angst zeigt, dann spricht dies erst einmal gegen eine Feinfühligkeit des Tierarztes. Denn der Tierarzt muß sich auch in die Katze hineinversetzen können, er muß ihr Vertrauen gewinnen, er muß ruhig und entspannt sein. Der Tierarzt, der Angst vor Katzen hat, sollte nicht Ihre erste Wahl sein.

 

Ein guter Tierarzt muß über den Tellerrand hinausschauen können, er muß mehr können als nur Standard, als nur Impfungen und Wurmkuren und Antibiotika geben. Er muß auch ein guter Operateur sein, ihm muß einzig die Gesundheit der Katze am Herzen liegen.

 

Bei überteuerten Tierarztrechnungen sollten Sie sich durchaus auch immer fragen, ob dies wirklich gerechtfertigt ist. Natürlich muß und will der Tierarzt auch Geld verdienen. Und es gibt eine Gebührenordnung für Tierärzte. Dennoch ist auch hier immer ein gewisser Spielraum...

 

Und nicht zuletzt muß der Tierarzt immer auch an Sie denken, an den Menschen. Denn es sind ja Sie, die mit ihm reden. Und auch Sie müssen sich dort mit Ihrer Katze gut aufgehoben fühlen.

 

Wenn Sie einen neuen Tierarzt suchen, gehen Sie anfangs am besten zuerst einmal ohne Ihre Katze dorthin und machen Sie sich ein Bild vor Ort – von der Praxis, dem Warteraum, der Helferin – und vielleicht ist auch der Tierarzt kurz einmal zu sehen... Fragen Sie vielleicht andere Menschen im Warteraum, etc.

 

Wenn Sie dort „erschlagen“ werden mit Produkten, die dort zu kaufen sind, mit unzähligen teuren Futterangeboten und sonstiger Werbung für spezielle Tierprodukte, dann sollten Sie überlegen, ob dieser Tierarzt so sehr vom Lobbyismus von Pharmaindustrie und Futtermittelindustrie abhängt (und dies tut jeder Tierarzt!), daß er Ihre Katze gar nicht mehr wirklich unabhängig behandeln kann.

 

Sollte der Tierarzt selber auch naturheilkundliche Produkte empfehlen bzw. entsprechende Ratschläge geben, er gar das Barfen als beste Ernährung empfehlen, dann sind Sie dort ganz bestimmt in guten Händen. Denn dieser Tierarzt hat sich selber informiert, unabhängig von dem, was er sonst lernt bzw. unabhängig von den sonst einseitigen Informationen, die ihm zur Verfügung stehen.

 

Ein Tierarzt, der mit der Homöopathie wirbt, weil er an einem Wochenendseminar für Homöopathie teilgenommen hat, der Ihrer Katze dann dennoch erst einmal nur Antibiotika gibt, sollte ebenfalls zum Überdenken anregen.