Scheue Katze
Eine scheue Katze muß zuerst einmal Ihr Vertrauen gewinnen. Und dies braucht vor allem eines: Zeit. Und dann: viel Geduld.
Es wird natürlich einen Grund geben, warum sie so scheu ist. Vielleicht kennt sie keine Menschen? Oder sie kennt Menschen nur aus „unschönen“ Situationen?
Geben Sie Ihrer Katze Zeit und lassen Sie ihr Zeit. Je mehr Sie Ihre Katze lassen, in Ruhe lassen, und je weniger Sie von ihr fordern und verlangen, umso eher wird sie Vertrauen zu Ihnen gewinnen und sich mehr trauen.
Lassen Sie sie, zwingen Sie sie zu nichts. Seien Sie geduldig. Es kann dauern, Tage, Wochen, vielleicht Monate. Aber Sie werden belohnt werden, garantiert, aber eben erst mit der Zeit.
Seien Sie für Ihre Katze da, seien Sie bei ihr, aber mit dem Abstand, der für Ihre Katze o.k. ist. Setzen Sie sich immer mal wieder zu ihr, auch hier mit Abstand.
Wenn sie immer wieder merkt, daß Sie wirklich nichts von ihr möchten, was sie nicht möchte, wovor sie vielleicht Angst hat, dann wird sie immer mehr Vertrauen zu Ihnen gewinnen.
Wenn sie dann von sich aus auf Sie zukommt, dann können Sie ihr sanft die Hand entgegen strecken und sie streicheln, ganz leicht.
Gerne können Sie sich auch immer mal wieder auf den Fußboden setzen oder hocken; so sind Sie niedriger, mehr in Katzenhöhe, nicht so groß und riesig für Ihre Katze.
Dann strecken Sie ihr sanft Ihre Hand entgegen und laden sie ein, mit Ihnen zu schmusen. Kommt sie, streicheln Sie sie einmal ganz kurz, ohne daß Sie sich groß bewegen. Kommt sie nicht, akzeptieren Sie dies bitte.
Spielen Sie mit ihr, aber ruhig, mit Gegenständen, und auch hier anfangs mit einem großen Abstand zu Ihrer Katze.
Sie braucht anfangs diesen Abstand zu Ihnen, denn sie traut Ihnen eben noch nicht...
Für dieses Spiel können Sie z.B. eine Katzenangel verwenden, ein langes Band hinter sich her ziehen, Flummis oder eine Kugel aus Alufolie, etc. leicht rollen lassen, usw.
In der ersten Zeit verkriecht sich eine scheue Katze oft, aus purer Angst. Meist kommt sie dann nur nachts raus, wenn die Menschen schlafen. Dann traut sie sich, denn sie weiß, daß Sie sich dann nicht bewegen, ihr nichts geschehen kann. Sie wird in dieser Zeit Ihre Wohnung erkunden. Nacht für Nacht. Lassen Sie sie auch hier.
Denn so lernt sie nach und nach ihr Zuhause kennen. Es wird ihr Zuhause. Und mit der Zeit wird sie sich auch tagsüber mehr bewegen, auch wenn Sie da sind, in ihrer Nähe sind.
Je geduldiger Sie sind, je mehr Sie Ihre Katze lassen, dennoch aber für sie da sind, sich „anbieten“ aber nicht „aufdrängen“, umso eher wird sie nach und nach Vertrauen zu Ihnen finden.
Geben Sie ihr diese Zeit, auch wenn es anfangs viel Geduld erfordern mag. Mit der Zeit wird Ihre Katze lernen, daß Sie ihr nie etwas Böses tun werden, daß Sie nie etwas mit ihr tun würden, was sie nicht möchte, wieder und wieder, Tag für Tag. Und dann wird sie sich auch Tag für Tag, Woche für Woche, mehr trauen, mehr zutrauen, Ihnen mehr vertrauen, dichter zu Ihnen kommen, sich streicheln lassen.
Warten Sie, bis Ihre Katze auf Sie zukommt, lassen Sie sie entscheiden. Sie wird kommen, garantiert – aber erst dann, wenn es für sie o.k. ist.
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Ihre Katze ist auch sehr scheu?
Katzenpsychologin Kirsten Schulitz berät online und weltweit seit 2001
Ganzheitliche Katzenberatung: Katzenpsychologie und Katzenhomöopathie